Szene 6: Koordinieren (1-5)
Szene 6: Übergabe & Nachfolge koordinieren
Tipp 1
Legen Sie die Rollen nach der Übernahme genau fest: Das genaue Ausdiskutieren dieser (neuen) Rollen mit all ihren Konsequenzen und die Zustimmung aller Betroffenen dazu, ist besonders wichtig. Dies erfolgt im Idealfall in einer Art Familienrat und sollte von einem externen Berater kritisch hinterfragt werden. Achten Sie dabei auf eine offene Kommunikation.
Tipp 2
Ziehen Sie in der Koordination und Umsetzungsbegleitung der Übernahme den Nachfolgeberater Ihres Vertrauens bei: Durch die Koordination eines unabhängigen Dritten wird sichergestellt, dass niemand, der in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für die Familie und das Unternehmen wichtig war und ist, im Übergabeprozess ausgeschlossen wird. Zudem stellt die externe Koordination durch Spezialisten sicher, dass Sie den Überblick über den gesamten Übergabeprozess zu jedem Zeitpunkt behalten.
Tipp 3
Der Nachfolgeconsultant als Externer koordiniert für Sie im Zuge der Nachfolge – frei von Familieneinflüssen – alle Kommunikationsmaßnahmen, das Übertragen von Rechten & Pflichten in Gesellschafts-, Miet- und Lieferantenverträgen, das Übernehmen von Bankverbindlichkeiten, Firmenanteilen u.v.m.; und das alles zielorientiert, lösungsbezogen, kostengünstig und rasch.
Tipp 4
Setzen Sie Ihr rechtliches Übernahmekonzept gemeinsam mit Ihrem Betriebsübergeber konsequent um. Bedenken Sie dabei, dass die Einführung gemeinsam erarbeiteter (neuer) Hardfacts (Gesellschaftervertrag, Geschäftsordnung etc.) auch emotional bewegt, und deshalb manche Änderungen länger brauchen, um akzeptiert zu werden.
Tipp 5
Gerade im Nachfolgeprozess muss intensiv und offen miteinander geredet werden. Dafür ist die Einrichtung einer „Plattform der Betroffenen“ notwendig, die regelmäßig zusammentrifft und die eine entsprechende symbolische Verankerung hat.
Tipp 6
Nutzen Sie externe Hilfe! Diese optimiert die Zusammenarbeit, gibt Entscheidungshilfen bei aktuellen Anlässen und klärt Aufgaben, Funktionen und Rollen.
Tipp 7
Wichtige Meilensteine sind z. B. das Definieren von Rollen, Funktionen, Verantwortlichkeiten und Aufgaben, das Fixieren eines konkreten Übergabezeitpunkts, das gemeinsame Durchführen eines Übergaberituals mit allen begleitenden internen wie externen Kommunikationsmaßnahmen, das Übertragen von Rechten und Pflichten in Gesellschafts-, Miet- und Lieferantenverträgen, das Übernehmen von Bankverbindlichkeiten, Firmenanteilen u.v.m.
Tipp 8
Eine erfolgreiche Nachfolge braucht die Zufriedenheit beider Teile. Eine gewisse Zeit wird der Übergeber im Übergabeprozess die treibende und gestaltende Kraft sein. Als Übernehmer hören Sie zu nächst einmal gut zu, was dem Übergeber wichtig ist, welche Erwartungen er an den Übernehmer hat und wie er sich den Übergabeprozess vorstellt. Reagieren Sie dann mit Ihren eigenen Vorschlägen und Ihrem Bild für die Zukunft des Unternehmens.
Tipp 9
Suchen Sie den Dialog! Denn eine „Entmachtung“ des Seniors – im wahrsten Sinne des Wortes – von Seiten des Juniors ist für keine der beteiligten Personen leicht.
Tipp 10
Veränderung in Maßen und zum rechten Zeitpunkt: Wenn durch eine Nachfolge von einem Tag auf den anderen plötzlich alles neu wird, hat das gravierende Auswirkungen auf das ganze System! Es führt zur Verunsicherung bei den Mitarbeitern, den Lieferanten ebenso wie bei den Kunden. Innere oder tatsächliche Kündigung, Loyalitätskonflikte, Anstieg von Krankenständen, Umsatzrückgang, Wegfall von Kunden etc. sind nur einige der Themen, die nach einer Übernahme auftauchen können.
nachfolgen • übergeben • gründen •